Fußnoten[1] Der Landeshauptmann war der höchste Beamte der provinzialen Selbstverwaltung in der preußischen Rheinprovinz und wurde durch den Provinziallandtag gewählt. [2] Ludwig Renvers (geb. am 17.12.1855 in Aachen, verst. am 17.04.1936 in Arnsberg); Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, Leipzig und Bonn; 1877 Gerichtsreferendar; 1877-1878 Einjährig-Freiwilliger Militärdienst, Ausscheiden als Leutnant der Reserve; 1879 Promotion zum Dr. jur.; 1883 Gerichtsassessor; 1884-1888 Regierungsassessor in Trier; 1888-1889 Landrat von Saarlouis; 1889 Wechsel zum Kultusministerium in Berlin; 1890 Ernennung zum Regierungsrat; 1901-1903 Regierungspräsident von Arnsberg; 1903-1921 Landeshauptmann der Rheinprovinz; 1905 Erhebung in den Adelsstand. Vgl. LWL: Ludwig (von) Renvers. [3] Der Oberpräsident war der oberste Beamte der staatlichen Verwaltung in den preußischen Provinzen und fungierte als lokaler Stellvertreter der preußischen Ministerien. [4] Rudolf Felix Joseph von Groote (geb. am 09.11.1858 in Bonn, verst. am 10.05.1922 in Maria Laach); aufgewachsen in Ahrweiler; 1878-1881 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Berlin und Bonn; Referendariat an den Landgerichten Koblenz und Bonn; ab 1883 Referendariat bei den Regierungen Düsseldorf, Stettin und Berlin; 1887 Regierungsassessor in Trier; 1888-1918 Landrat des Kreises Rheinbach (bis 1889 kommissarisch); seit 1908 Vorsitzender der Landwirtschaftskammer Rheinland; seit 1913 Ehrenbürger der Stadt Rheinbach; 1918-1922 Oberpräsident der Rheinprovinz. Vgl. Lilla: Rudolf von Groote; Formanski: Rudolf Felix Joseph von Groote, S. 79-87. [5] Eine Paraphe ist ein auf wenige Zeichen (häufig Initialen) verkürztes Namenszeichen. Sie wird innerhalb von Verwaltungen häufig anstelle einer eigenhändigen Unterschrift verwendet. Im vorliegenden Fall weist die Paraphe den Entwurf des Schreibens als von Ludwig von Renvers persönlich abgezeichnet aus. [6] Vgl. ALVR 8693, Bl. 63-65. [7] Vgl. Büttner: Weimar, S. 349-359; Erdmann: Der Erste Weltkrieg, S. 132-139 u. 198 218; Mommsen: Urkatastrophe, S. 143-150; Niedhart: Außenpolitik, S. 8-10; Steegmanns: Finanzielle Folgen, S. 15-21. Zu den konkreten Bestimmungen des Waffenstillstandes und des Friedensvertrages vgl. Waffenstillstandsbedingungen vom 11. November 1918 und Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919. [8] Vgl. Büttner: Weimar, S. 265-295; Erdmann: Der Erste Weltkrieg, S. 141-197. Zu ersten Handlungsschwerpunkten der deutschen Nachkriegspolitik und unitarischen Bestrebungen einschließlich einer angestrebten Reichsgebietsreform (Verfassungsentwurf von Hugo Preuß) vgl. Wirsching: Weimarer Republik, S. 1-10. Zudem aufschlussreich bezüglich Rolle und Haltung Preußens und der konkreten Lage im Rheinland unmittelbar nach Kriegsende: Köhler: Preußen, S. 39-47. [9] Vgl. ALVR 8693, Bl. 63 u. 65. Die Anliegen Ludwig von Renvers waren offenbar bereits zuvor von seinem Stellvertreter und späteren Nachfolger, Johannes Horion, mündlich vertretenden worden. Vgl. ebd., Bl. 63. [10] Der Provinzialausschuss wurde durch den Provinziallandtag gewählt und war für Vorbereitung und Ausführung von dessen Beschlüssen zuständig. [11] Vgl. ALVR 8693, Bl. 62 u. 70. [12] Heute als „Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe“ bezeichnet. [13] Hier und nachfolgend wird weitgehend die heute nicht mehr gebräuchliche Terminologie der damaligen Zeit beibehalten. Aus heutiger Sicht unangemessen erscheinende Bezeichnungen werden kursiv gesetzt. [14] Vgl. ALVR 8693, Bl. 63 f. [15] Vgl. ALVR 8693, Bl. 64. [16] Der Provinziallandtag war das legislative Gremium der provinzialen Selbstverwaltung in der preußischen Rheinprovinz und wurde von den Kreisen und kreisfreien Städten der Provinz gewählt. [17] Vgl. ALVR 8693, Bl. 64. [18] Vgl. Steegmans: Finanzielle Folgen, S. 106-118, insbes. 110-113. Steegmans verweist für die erste Phase der Rheinlandbesetzung bis 1924 vor allem auf die große Anzahl von requirierten Schulgebäuden, ohne jedoch genauer nach den Eigentumsverhältnissen dieser Immobilien zu differenzieren. [19] Vgl. ALVR 8693, Bl. 64 f. [20] Vgl. Erdmann: Der Erste Weltkrieg, S. 198-208; Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919. [21] Meliorationen waren landwirtschaftliche (Groß-)Betriebe in Trägerschaft der kommunalen oder provinzialen Selbstverwaltung. [22] Vgl. ALVR 8693, Bl. 65. [23] Vgl. ALVR 8693; vertiefende Einblicke in spezielle Betrachtungsgegenstände des vorliegenden Kontextes (bspw. zur Erfassung von Besatzungsschäden in Dienststellen der Provinzialverwaltung oder zum Problembereich Eupen-Malmedy) scheinen in weiterem Archivgut in den Beständen des Archivs des Landschaftsverbandes Rheinland enthalten zu sein. Eine systematische Auswertung dieser Unterlagen könnte sich für die historische Forschung gegebenenfalls als gewinnbringend erweisen, zumal soweit zu ermitteln für die ersten Jahre der Alliierten Rheinlandbesetzung bislang kaum detaillierte jüngere Untersuchungen vorliegen, die über einen rein lokalhistorischen Betrachtungsfokus hinausreichen. Ergänzende Überlieferungen könnten auch in den Beständen des Landesarchivs NRW und des Landeshauptarchivs Koblenz (Oberpräsidium der Rheinprovinz), bei der Stiftung preußischer Kulturbesitz (Preußisches Ministerium des Inneren) oder beim Bundesarchiv (Reichskommissariat für die besetzten rheinischen Gebiete) zu finden sein. [24] Allerdings wurden einige, ursprünglich in die Fadenheftung integrierte Seiten der Akte nachträglich entfernt. Vgl. ALVR 8693, bspw. zwischen Bl. 75 u. 76. [25] Vgl. ALVR 8693, Bl. 70. [26] Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Eingabe des Landeshauptmanns vom 13. Juli 1919 und die Einladung des Oberpräsidenten vom 14. Juli 1919 auf dem Postweg kreuzten. [27] Vgl. ALVR 8693, Bl. 76 sowie Lilla: Reichskommissar. Zu den vorgesehenen Aufgaben und Befugnissen des Reichskommissars vgl. ALVR 8693, Bl. 77f, 92 sowie 112-114. Zum Abkommen vgl. RGBl. 1919, S. 1336-1349. [28] Vgl. ALVR 8693, Bl. 89. [29] Vgl. ALVR 8693, u.a. Bl. 79, 86f. od. 92. Quellen- und LiteraturverzeichnisAbkommen betreffend die militärische Besetzung der Rheinlande, in: Reichsgesetzblatt 1919, S. 1336-1349. Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland (ALVR), Bestand 0 Besatzung – Besatzung und Verschiedenes, 8693, Bl. 62-114. Bariéty, Jacques: Die französische Besatzungspolitik im Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg. Historisch-politische Mythen und geostrategische Realitäten, in: Koops, Tilman / Vogt, Martin (Hgg.): Das Rheinland in zwei Nachkriegszeiten. 1919-1930 und 1945-1949. Ergebnisse einer Tagung des Bundesarchivs in der Universität Trier vom 12. bis 14. Oktober 1994, Koblenz 1995, S. 5-18. Brand, Ulrich: Rheinlandbesetzung und „Ruhreinbruch“ (=Krieg und Frieden. 1914 und die Folgen, Bd. 3), Bad Ems 2014. Büttner, Ursula: Weimar. Die überforderte Republik 1918-1933 (=Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Auflage, Bd. 18, Abschnitt II), Stuttgart 2010. Erdmann, Karl Dietrich: Der Erste Weltkrieg. Die Weimarer Republik (=Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 9. Auflage, Bd. 4/1), Stuttgart 1973. Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919, online unter www.documentarchiv.de abrufbar. (Zugriff am 24.05.2019). Formanski, Siegfried: Rudolf Felix Joseph von Groote. Königlicher Landrat zu Rheinbach (1889–1918), in: Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises, 13. Jg., Niederhofen 1998, S. 79–87. Köhler, Henning: Preußen und die Rheinlandbesetzung 1919-1930, in: Koops, Tilman / Vogt, Martin (Hgg.): Das Rheinland in zwei Nachkriegszeiten. 1919-1930 und 1945-1949. Ergebnisse einer Tagung des Bundesarchivs in der Universität Trier vom 12. bis 14. Oktober 1994, Koblenz 1995, S. 39-55. Lilla, Joachim: Der Reichskommissar für die besetzten rheinischen Gebiete (1919–1930), online unter Portal Rheinische Geschichteabrufbar. (Zugriff am 07.05.2019). Lilla, Joachim: Rudolf von Groote. Oberpräsident der Rheinprovinz (1858-1922), online unter Portal Rheinische Geschichteabrufbar. (Zugriff am 17.05.2019). LWL: Ludwig (von) Renvers, online unter Internetportal "Westfälische Geschichte" aurufbar. (Zugriff am 17.05.2019). Mommsen, Wolfgang J.: Die Urkatastrophe Deutschlands. Der Erste Weltkrieg 1914-1918 (=Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Auflage, Bd. 17), Stuttgart 2002. Niedhart, Gottfied: Die Außenpolitik der Weimarer Republik, Die Außenpolitik der Weimarer Republik (=Enzyklopädie Deutscher Geschichte, Bd. 53), 3. Auflage, München 2013. Steegmans, Christoph: Die finanziellen Folgen der Rheinland- und Ruhrbesetzung 1918-1930 (=Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 89), Stuttgart 1999. Waffenstillstandsbedingungen vom 11. November 1918, online unter German History in Documents and Imagesabrufbar. (Zugriff am 24.05.2019). Wirsching, Andreas: Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft (=Enzyklopädie Deutscher Geschichte, Bd. 58), 2. Auflage, München 2008. BildquellenALVR, Bestand 0 Besatzung – Besatzung und Verschiedenes, 8693, Repro: Stefan Dünker. N.N.: Ludwig von Renvers (1855–1936). Porträtgemälde im Besitz im Besitz des LVR-AFZ, Repro: Stefan Dünker.
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