Dem ersten Landesdirektor des Landschaftsverbandes Rheinland, Dr. Udo Klausa, kommt auch unter dem Gesichtspunkt "Der LVR stellt sich seiner Geschichte" eine besondere Bedeutung zu. Nicht nur aufgrund seiner langjährigen Amtszeit von 1954 bis 1975, sondern auch wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft und seiner Tätigkeiten als Landrat in Bedzin (Bendsburg) unweit von Auschwitz. Die beiden Historiker Dr. Uwe Kaminsky (Ruhr-Universität Bochum) und Dr. Thomas Roth (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln) wurden damit beauftragt, das Leben des ehemaligen Landesdirektors Udo Klausa wissenschaftlich zu erforschen. Dies erfolgte in zwei großen Schritten; zunächst wurden die Quellengrundlagen und Einschätzungen des Forschungsfeldes festgestellt, auf deren Ergebnissen die Hauptstudie aufbaut. In einem zweiten Schritt wurde insbesondere auf die folgenden Schwerpunktthemen eingegangen: Udo Klausas Verhältnis zum NS-Gedankengut, die „Entnazifizierung“ in der Kommunalverwaltung im Rheinland, sowie auf die Psychiatriegeschichte von 1953 bis 1975, soweit sie durch die Person Klausas geprägt war. Die Untersuchung nimmt Klausas Handeln als personalpolitischer Akteur und sein Verhältnis zur Frage von NS-Belastungen vor dem Hintergrund der neueren „Täterforschung“ in den Blick und entwickelt hierzu schwerpunktmäßig Arbeitshypothesen. Die Studie ist abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht in der Publikation: Uwe Kaminsky; Thomas Roth: Verwaltungsdienst, Gesellschaftspolitik und Vergangenheitsbewältigung nach 1945. Udo Klausa, Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland (1954-1975) (Rheinprovinz 24). Berlin 2016
Die Präsentation des Bandes fand am 27. Oktober 2016 um 18:00 Uhr im Landeshaus des Landschaftsverbandes Rheinland statt.
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