Für die mehr als ein Dutzend vom Starkregen und Hochwasser im Juli getroffenen Archive gehen die Aufräum- und Wiederherstellungsmaßnahmen weiter. Rund 3.000 lfm eingefrorenes Archiv- und Schriftgut müssen in speziellen Anlagen zur Vakuumgefriertrocknung schonend aufgetaut und getrocknet werden. Anschließend sind eine Reinigung und gegebenenfalls auch die Restaurierung notwendig, um das Archivgut wieder nutzbar zu machen. Erste Archivalien konnten, nach einer Lufttrocknung und Reinigung, inzwischen wieder an die Archive zurückgegeben werden. Bis auch die letzten Archivalien wieder sicher in ihre Heimatarchive zurückgekehrt sind, werden allerdings voraussichtlich mehrere Jahre vergehen. In einigen Kommunen laufen parallel auch Planungen zur Einrichtung neuer und moderner Archivräumlichkeiten, die unter anderem einen höheren Sicherheitsstandard haben sollen. Inzwischen ist geklärt, dass die Kosten zur Wiederherstellung der geschädigten Archivalien, wie auch Kosten für die Wieder- oder Neuerrichtung von Archivmagazinen aus dem Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern unterstützt werden. Das LVR-AFZ hat die betroffenen Kommunen und andere Archivträger darüber informiert, dass entsprechende Schäden in der Wiederaufbauplanung gegenüber dem Land angegeben werden müssen. Zeitgleich läuft die fachliche Beratung weiterhin über das LVR-AFZ, welches die Archive bei der Planung und Durchführung der kommenden Schritte unterstützt. Für alle Kommunen besteht das Angebot, noch vor Ende diesen Jahres einen individuellen Beratungstermin vor Ort zu vereinbaren, um die erforderlichen Maßnahmen zu besprechen und die Höhe der Schadenssummen für die Antragstellung zu kalkulieren. Ziel der Beratungen ist es, auch in den Kommunen die Notwendigkeit aufzuzeigen, dass bei allen anderen schweren Schäden an Gebäuden und Infrastruktur die Wiederherstellung des Archivgutes ein wichtiger Teil der lokalen Wiederaufbauplanung sein muss. In einem gemeinsamen Gespräch mit zahlreichen betroffenen Kultureinrichtungen Anfang November äußerte auch NRW-Kulturministerin Isabell Pfeiffer-Poensgen die Hoffnung, dass die geschädigte Kultur und Kulturinfrastruktur in den Kommunen nicht vergessen werden wird.
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