Im Kommunalarchiv Blankenheim wurde ein Teil des Bestands (rd. 300 Aktenordner, 22 lfm) erschlossen und fachgerecht verpackt. Alle Unterlagen entstammten dem Zeitraum 1940 bis 1970 und sind damit Quellen für wichtige Umbruchmomente in der (regionalen) Geschichte, nämlich den Zweiten Weltkrieg, die Nachkriegszeit und die kommunale Neugliederung. Insbesondere bezogen auf die Unterlagen aus der NS-Zeit befinden sich im Blankenheimer Archiv vergleichsweise viele Dokumente. In anderen Kommunen zeigen sich hier zum Teil Lücken. „Auch im Hinblick auf diese größtenteils zerstörungsfreie und sehr aussagekräftige Überlieferung sind wir vom LVR gerne bereit, solche Projekte zu unterstützen. Denn erst durch die Erschließung, die den Erhalt und die Zugänglichkeit dieser Unterlagen sichert, sind die Bestände nun erstmals für die Forschung und die interessierte Öffentlichkeit nutzbar“, fasst es Dr. Gregor Patt vom LVR-AFZ zusammen. Dies ist ein gutes Signal für die am 1. Januar 2024 startende interkommunale archivische Zusammenarbeit im Südkreis Euskirchen, mit der die Archivarbeit in den beteiligten Kommunen vorangebracht werden soll. Durch die Erschließung und Datenerfassung in der gängigen Archivsoftware AUGIAS Express können diese Unterlagen nun bei Rechercheanfragen zu diesen Zeiträumen und Momenten wesentlich besser berücksichtigt werden. Das ist für die Aufarbeitung regionaler Geschichte sehr wertvoll. Zeitgleich wurden die nun erschlossenen Unterlagen durch die fachgerechte Verpackung für die dauerhafte Aufbewahrung vorbereitet. Der Freiberufler Michael Grouls wurde Ende Juni 2023 mit der Durchführung beauftragt. Von Anfang August bis Anfang September dauerten die Erschließungsarbeiten an. Die neu verpackten Unterlagen wurden anschließend durch den Dienstleister ins Gemeindearchiv Blankenheim zurückgebracht. ArchivförderungZur Förderung des Ausbaus und der Sicherung der archivischen Infrastruktur im Rheinland stellt der LVR – vermittelt über das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) – jährlich eigene Fördermittel zur Verfügung, die allein für die nichtstaatlichen Archive im Rheinland reserviert sind. Diese spartenspezifische Archivförderung kommt insbesondere auch kleineren Projekten zugute. Eine Antragsstellung für das Jahr 2024 ist noch bis zum 31. Januar 2024 möglich.
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