Etwa 90 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 des Abtei-Gymnasiums Brauweiler, ihre Lehrerinnen und Lehrer sowie einige Angehörige, darüber hinaus Historiker, Archivarinnen und Archivare aus dem LVR-Projekt "Geschichte der 'Euthanasie' im Rheinland" fanden sich zur Eröffnung einer Ausstellung am 7. Mai 2014 im Gierden-Saal des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler ein. Die Eröffnung brachte in feierlichem Rahmen ein Projekt zum Abschluss, in dem sich die Jugendlichen intensiv mit der als "Euthanasie" bezeichneten Ermordung von tausenden psychisch kranker und behinderter Menschen in der NS-Zeit auseinandergesetzt hatten.
In Plakaten, überarbeiteten und verfremdeten Fotos und in Schaukästen zum Schicksal einzelner Opfer und mit Fragen an die Täter drückten die Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken und Gefühle aus, die sie bei diesem Projekt bewegten - und die bei den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung tiefen Eindruck hinterließen.
Das Abtei-Gymnasium Brauweiler ist die erste Schule, die das vom Archiv des LVR erarbeitete Unterrichtsmaterial zum Thema "Transport in den Tod" erprobte. Seit 2012 befasst sich eine Arbeitsgruppe beim LVR mit der Aufarbeitung der Geschichte der "NS-Euthanasie" für Schülerinnen und Schüler.
Das Abtei-Gymnasium und das Archiv des LVR sind in einer Bildungspartnerschaft verbunden, in der seit Jahren kontinuierlich Kooperationen zwischen Schule und Archiv entwickelt und verankert werden. So fügte es sich gut in den Rahmen der Eröffnung, dass am Ende die bestehende Bildungspartnerschaft erneuert und für weitere zwei Jahre verlängert wurde.
Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Mai 2014 im Archiv des LVR zu sehen, Dienstag und Donnerstag 14 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung: 02234 9854 356.