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Archive
im Rheinland

Archivistik digital - Publikationen online

Im Arbeitsalltag des LVR-AFZ, im Rahmen der archivischen Fachausbildung sowie in Kooperationsprojekten mit verschiedenen Partnern entstehen immer wieder kleinere Abhandlungen, Qualifikations- und Projektarbeiten, die als Beiträge zu aktuellen Themen archivischer Arbeit auch für einen breiteren Kreis von Rezipientinnen und Rezipienten von Interesse sind. Um solche Arbeiten adäquat publizieren und präsentieren zu können, hat die Archivberatung eine neue Reihe begründet: „Archivistik digital“.

„Archivistik digital“ tritt somit als Ergänzung neben das bewährte analoge Publikationsformat der Archivhefte. Während Tagungsdokumentationen und monographische Arbeiten weiterhin in den Archivheften ihren Platz haben, ist „Archivistik digital“ das Medium zur Veröffentlichung von Texten, die an Umfang und Bedeutung über einfache Handreichungen, Mitteilungen oder Empfehlungen hinausgehen. Das neue Format bietet zudem die Möglichkeit, Kolleginnen und Kollegen zeitnah über aktuelle Ergebnisse und Erkenntnisse zu informieren. Als elektronische Publikationen werden alle Beiträge der Reihe „Archivistik digital“ auch über den OPAC des LVR und andere Verbundkataloge recherchierbar sein.

Zu den einzelnen Bänden:

Band 1

Zilles, Alexandra: Urheberrecht in Archiven

In den letzten Jahren rückten das Urheberrecht und die verwandten Rechtsbereiche immer stärker in den Fokus der archivischen Öffentlichkeit, woraus nicht zuletzt eine Reihe von einschlägigen Publikationen resultierten. Dennoch bleibt dieser Rechtsbereich außerordentlich komplex und einem fortschreitenden Wandel unterworfen, was die Einarbeitung erschwert. Anschauliche und übersichtliche Einführungen in die Thematik für die archivische Fachöffentlichkeit fehlen bislang.

Diese Lücke will die Studie von Alexandra Zilles füllen, indem sie wichtige Aspekte des Urheberrechts allgemeinverständlich aufarbeitet. Der Zugang zur Materie wird durch eine Reihe von Schaubildern, Checklisten und Mustern erleichtert. Der Band, der aus einem Projekt erwachsen ist, welches die Verfasserin 2016 im Rahmen des LVR-Trainee-Programms im ALVR bearbeitet hat, versteht sich somit als Handreichung und Einführung in das Urheberrecht, nicht als vollständigen juristischen Kommentar. Er soll es Mitarbeitenden in Kultur- und Gedächtnisinstitutionen erleichtern bzw. ermöglichen, die urheberrechtliche Situation eines eventuellen Werks selbständig einzuschätzen und weitere Schritte einzuleiten.

Urheberrecht in Archiven und anderen Kultureinrichtungen von Alexandra Maria Zilles (PDF, 2,26 MB)


Band 2

Riccarda Henkel, Angelika Neugebauer, Gregor Patt, Peter K. Weber: Dokumentationsprofil Schule

Der Überlieferungsbereich Schule stellt besondere qualitative und quantitative Anforderungen an die archivische Bewertung. Aufgrund seiner großen Bedeutung ist er intensiver zu dokumentieren als andere kommunalewahl der archivwürdigen Unterlag Lebensbereiche. Ein Hilfsmittel zur Ausen bietet das nun vorliegende Dokumentationsprofil Schule. Es beruht auf den knapp dreißigjährigen Erfahrungen des Stadtarchivs Neuss sowie der Archivberatungsstelle und des Archivs des LVR bei der Beratung der genannten Provenienzbildner bzw. der Bewertung ihrer Unterlagen sowie der exemplarischen Analyse der Schriftgutverwaltung eines städtischen Gymnasiums.

Das Dokumentationsprofil soll Archivarinnen und Archivaren möglichst konkrete Bewertungsempfehlungen für den Umgang mit allen Formen von Unterlagen bieten, welche in den Registraturen von Schulen und Schulträgern zu finden sind. Zugleich enthält es Hinweise zu Aufbewahrungsfristen und eine ganze Reihe von Begründungen, Zielvorgaben und Argumentationshilfen, die weiterführende Diskussionen anregen und die Fortentwicklung eigenständiger Archivierungsmodelle ermöglichen. Hauptzielgruppe sind neben Kommunalarchiven auch Archive anderer Träger, die mit Schulunterlagen konfrontiert werden.

Dokumentationsprofil Schule von Riccarda Henkel, Angelika Neugebauer, Gregor Patt und Peter K. Weber (PDF, 1,98 MB)

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Band 3

Anna Katharina Fahrenkamp: Das LVR-Conservation-Kit – Handbuch

Die unikalen Archivbestände bilden die Existenzgrundlage der Archive. Ihre Erhaltung und Nutzbarmachung sind die Zwecke der archivischen Arbeit. Der dauerhafte Erhalt des Archivguts stellt die Archive vor große technische, organisatorische und finanzielle Herausforderungen. Bei deren Bewältigung werden sie vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) in der präventiven Bestandserhaltung auch praktisch unterstützt. In diesem Band stellt die Restauratorin Anna Katharina Fahrenkamp ein neues Projekt vor, das in Kooperation zwischen der Archivberatung und der Werkstatt für Papierrestaurierung des LVR-AFZ entwickelt wurde und sich derzeit noch in der Pilotphase befindet: das LVR-Conservation Kit.

Das Conservation Kit ist ein Werkzeugkoffer zum Erhalt der unikalen Archivbestände. Er enthält die wesentlichen Materialen und Werkzeuge, die man benötigt, um kleinere Reinigungs- und Sicherungsmaßnahmen selbstständig durchzuführen. Mit Blick auf den erforderlichen Gesundheitsschutz beim Umgang mit verschmutztem, eventuell mikrobiell kontaminiertem Archivgut ist darüber hinaus eine Persönliche Schutzausrüstung (PSA) enthalten. Das ausführlich bebilderte Handbuch beschreibt anschaulich und in logischer Folge die Arbeiten, die man mit dem Kit durchführen kann. Das LVR-Conservation Kit ergänzt damit den E-Learning-Kurs Bestandserhaltung, der als Ergebnis eines zweijährigen EU-Projekts entstanden ist und vermittelt, wie Archivgut sachgerecht für die dauerhafte Lagerung im Magazin vorbereitet wird. Das LVR-Conservation-Kit enthält alle Werkzeuge und Materialien, die in dem E-Learning-Kurs zum Einsatz kommen.

LVR-Conservation-Kit - Handbuch von Anna Katharina Fahrenkamp (PDF, 721 KB)

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Band 4

Katrin Clever überarb. Tobias P. Jansen: Jüdische Ortsgeschichte(n) Wegweiser zu den Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts

Die Geschichte des jüdischen Lebens gehört zu den vielfältigsten und interessantesten, zugleich aber auch dunkelsten Kapiteln der rheinischen Geschichte. Der „Wegweiser“ ist als Hilfe¬stellung und Leitfaden für Regional- und Lokalhistoriker*innen sowie interessierte Laien gedacht, die sich mit Einzelaspekten dieses Themas beschäftigen möchten. Er beruht auf einer Auswertung der Archivbestände zur Geschichte des jüdischen Lebens in Bonn, Jülich und Vettweiß-Lüxheim. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Unterlagen der zuständigen Kommunalarchive. Ziel der Publikation ist es, einen ersten Einstieg zu ermöglichen, anhand abwechslungsreicher Beispiele die thematische Vielfalt aufzuzeigen, die sich bei der Beschäftigung mit dem rheinischen Judentum bietet, und den Zugang zu den archivischen Quellen zu vereinfachen. Als Arbeitshilfe für Einsteiger*innen zielt er darauf ab, die lokal- und regionalhistorische Beschäftigung mit dem Judentum zu professionalisieren sowie eine Brücke zur wissenschaftlichen Forschung zu schlagen.

Die vorliegende Publikation wurde in den Jahren 2007 bis 2009 von Katrin Clever im Rahmen ihres Volontariats im LVR-AFZ erarbeitet. Im Jahr 2020 erfolgte eine Überarbeitung des Manuskripts durch Tobias P. Jansen.

Jüdische Ortsgeschichte(n) Wegweiser zu den Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts von Katrin Clever, überarb. Tobias P. Jansen (PDF, 1,93 MB)

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Band 5

Hendrik Mechernich: Archivische Beteiligung bei DMS-Einführungsprojekten. Ein Vergleich anhand ausgewählter Archive des Rhein-Erft-Kreises

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen verändert auch die Aufgaben der kommunalen Archive – insbesondere die Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen birgt einige Herausforderungen. Digitale Akten entstehen häufig in Dokumentenmanagementsystemen (DMS), was sich auch auf ihre spätere Archivierung entscheidend auswirkt. Archive haben deshalb ein Interesse daran, bereits bei der Einführung von DMS beteiligt zu sein, um ihre fachlichen Anforderungen einbringen zu können.

Hendrik Mechernich untersucht, wie die Archive im Rhein-Erft-Kreis an der Einführung von DMS in „ihren“ Verwaltungen beteiligt waren und welche Rolle ihnen dabei zukam. Anhand der einzelnen Schritte einer DMS-Einführung beschreibt er, welche Aufgaben Archive im jeweiligen Stadium übernehmen sollten, und liefert so ein wertvolles Hilfsmittel für Archivar*innen, in deren Zuständigkeitsbereich DMS in Zukunft noch eingeführt werden.

Archivische Beteiligung bei DMS-Einführungsprojekten. Ein Vergleich anhand ausgewählter Archive des Rhein-Erft-Kreises von Hendrik Mechernich (PDF, 632 KB)

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Band 6

Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen. 24. Tagung des Arbeitskreises "Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen (AUdS)"

Am 22. und 23. März 2021 fand die 24. Tagung des Arbeitskreises „Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen“ (AUdS) statt, die durch das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum ausgerichtet wurde. Die Tagungsbeiträge decken ein weites Spektrum an Thematiken von der Ausbildung, Übernahmeprojekten bis hin zu Dateiformaten ab. Die Referierenden stammen aus sechs europäischen Ländern mit sehr unterschiedlichen archivischen Landschaften und Traditionen. Auch die Herangehensweisen der jeweiligen Einrichtungen an die digitale Langzeitarchivierung differieren z. T. ebenso stark wie die Stellung, Spartenzugehörigkeit, Größe, Binnendifferenzierung und Erfahrung der Einrichtungen.
Beides entspricht den Grundgedanken des Organisationsteams. Zum einen sollten auch mittlere und kleinere Einrichtungen die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen, Vorhaben, Probleme und Ergebnisse zu präsentieren. Dies spiegelt die Überzeugung wider, dass die digitale Langzeitarchivierung nicht gelingen kann, wenn sie ein Projekt einiger weniger Institutionen bleibt, die über eine umfangreiche finanzielle und personelle Ausstattung verfügen. Dieser Ansatz fügt sich zugleich in die Tradition der AUdS-Tagungen ein, die von Beginn an Archivsparten-übergreifend konzipiert waren. Zum anderen sollten auch Erfahrungen und Entwicklungen der westeuropäischen Nachbarn in den Blick genommen werden, die bislang noch nicht im Fokus der Tagung standen.

Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen. 24. Tagung des Arbeitskreises "Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen (AUdS)"

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Band 7

Angelika Neugebauer: Archivische Bewertung in der Praxis – Wertanalysen kommunaler Überlieferung

Der siebte Band der digitalen Reihe widmet sich dem vielschichtigen Thema der Bewertung und Überlieferungsbildung und richtet sich besonders an Neu- und Quereinsteiger*innen im archivarischen Berufsfeld – aber auch erfahrene Archivar*innen erhalten eine äußerst lesenswerte Lektüre. Angelika Neugebauer präsentiert einen praktischen Leitfaden mit reichhaltigem Wissensschatz, den sie in mehr als 30 Jahren Berufserfahrung gewonnen hat, um die Unsicherheit bei der archivischen Bewertung zu nehmen. Der erste Teil widmet sich der Theorie und stellt die Drei-Schritt-Methode vor, die Frau Neugebauer im Laufe ihrer Tätigkeiten als Archivarin entwickelt hat. Hierfür findet zunächst eine Klärung gängiger, aber zum Teil schwierig zu differenzierender Begriffe wie beispielsweise „Dokumentationsprofil“, „Archivierungsmodell“ und „Bewertungskatalog“ statt. Darauf folgt die Vorstellung der Bewertungsmethode anhand ausgewählter Beispiele. Überaus wertvoll (nicht nur) für kommunale Archive sind die zahlreichen praxisorientierten Beispiele für eine Bewertung von amtlichen Unterlagen.

Der Band liefert für viele Aktengruppen Hinweise zur Aufbewahrungsfrist, Begründungen zur Bewertung und den rechtlichen Grundlagen des Verwaltungshandelns sowie Verweise auf weiterführende archivfachliche Literatur. Eine umfangreiche Sammlung an Informationen und Materialien zur archivischen Bewertung, die es in dieser Zusammenstellung und Dichte bislang noch nicht gab.

Angelika Neugebauer: Archivische Bewertung in der Praxis – Wertanalysen kommunaler Überlieferung (PDF, 1,28 MB)

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