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Archive
im Rheinland

News vom 4. Mai 2016

Wiederbegründung der Arbeitsgemeinschaft der Archive im Kreis Heinsberg

Eröffnung der AG-Sitzung durch Bürgermeister Michael Stock im Rathaus der Stadt Wegberg am 21. April 2016

Am 21. April 2016 wurde nach etwa zehnjähriger Pause die Arbeitsgemeinschaft (AG) der Archive im Kreis Heinsberg wiederbegründet. Eröffnet wurde die Sitzung von Michael Stock, Bürgermeister der Stadt Wegberg, der dazu ins Rathaus eingeladen hatte. Teilnehmende waren Anja Mülders und Monika Haß, Kreisarchiv Heinsberg, Thomas Düren, Stadtarchiv Wegberg, Dr. Alice Habersack, Stadtarchiv Erkelenz, Karina Bock, Stadtarchiv Hückelhoven, Melanie Vaßen, Stadtarchiv Geilenkirchen, und Inga Schwarz, Stadtarchiv Übach-Palenberg, sowie Dr. Claudia Kauertz, LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ).

Arbeitsgemeinschaften der Archive auf Kreisebene in NRW

In NRW gibt es eine lebendige und vielfältige nichtstaatliche Archivlandschaft, die u. a. über ein dichtes Netz von Kreis-, Stadt- und Gemeindearchiven verfügt. Diese Archivsituation ist Produkt eines Ausdifferenzierungs- und Professionalisierungsprozesses, den nicht zuletzt das kommunale Archivwesen seit den 1980er-Jahren erfahren hat. Ein Indikator für diesen Professionalisierungsschub ist die seitdem nahezu flächendeckend erfolgte Einrichtung von Kreisarchiven und deren Besetzung mit hauptamtlichem und archivfachlich qualifiziertem Personal. In den Kreisen gibt es darüber hinaus Stadt- und Gemeindearchive, die in den bei den Kreisarchiven angesiedelten Arbeitsgemeinschaften der Archive für die jeweilige Region organisiert sind. Diese AGs, die sich meist zwei Mal jährlich zu Arbeitssitzungen treffen, dienen dem regelmäßigen fachlichen Austausch, der insbesondere in den vielen Ein-Mann- bzw. Eine-Frau-Archiven vor Ort von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Darüber hinaus sind sie ein Beleg dafür, dass die heute vielfach gewünschte interkommunale Zusammenarbeit von den Kommunalarchiven von Anfang an gelebt wurde.

Arbeitsgemeinschaft der Archive im Kreis Heinsberg

Nachdem die ersten AGs der Archive auf Kreisebene bereits in den 1980er-Jahren gegründet wurden, entstand eine solche AG im Kreis Heinsberg in den 1990er-Jahren. Nach der konstituierenden ersten Sitzung am 24. Januar 1996 tagte die AG jährlich zwei Mal bis zum Jahr 2005. Die letzte Sitzung fand im damals neu errichteten Stadtarchiv Erkelenz statt. Anlässlich eines vom LVR-AFZ im Kreis Heinsberg veranstalteten Workshops zur Nutzung des landesweiten Archivportals "Archive in NRW", der am 2. Februar 2016 in der Anton-Heinen-Volkshochschule Heinsberg stattfand, kam bei den teilnehmenden Archiven der Wunsch nach einer Wiederbegründung der AG auf.

Schwerpunktthema Notfallvorsorge

Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung am 21. April 2016 stand neben Berichten aus den einzelnen Archiven und dem LVR-AFZ die Notfallvorsorge, die spätestens seit dem Einsturz des Stadtarchivs Köln zu den aktuellen Themen nicht nur in rheinischen Archiven gehört. Im Rahmen eines von 2010 bis 2013 vom LVR-AFZ durchgeführten, von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) geförderten Modellprojekts zur systematischen Ausstattung des Rheinlands mit Notfallboxen hatte auch das Kreisarchiv Heinsberg 2013 eine Boxen-Set vom LVR erhalten.

Da sich Notfälle am besten gemeinsam bewältigen lassen, haben Archive und andere Kultureinrichtungen in den letzten Jahren vermehrt Notfallverbünde gegründet. Im Rheinland sind bislang drei Notfallverbünde entstanden: Der erste wurde 2013 zwischen den Archiven der Städte Leverkusen, Langenfeld, Leichlingen und Monheim/Rhein geschlossen. Am 19. November 2015 folgte auf Initiative des Landesarchivs NRW - Abteilung Rheinland die Gründung eines kulturspartenübergreifenden Notfallverbundes in der Stadt Duisburg, kurz darauf am 2. Dezember die des Notfallverbundes "Mittleres Ruhrgebiet", dem neben verschiedenen Archiven in der Stadt Essen auch die Stadtarchive Bochum und Gelsenkirchen angehören.

Gründung eines Notfallverbundes im Kreis Heinsberg geplant

Künftig ist auch im Kreis Heinsberg die Gründung eines archivischen Notfallverbundes geplant. Dr. Claudia Kauertz, Sachgebietsleiterin der Archivberatung und zuständige Gebietsreferentin für den Kreis Heinsberg im LVR-AFZ, informierte über die Verzahnung von Notfallvorsorge und Archivalltag sowie über die Vorteile und die rechtlichen Grundlagen von Notfallverbünden. Voraussetzung für die Teilnahme an einem Notfallverbund ist die Erstellung eines gebäudespezifischen Notfallplans, den jede teilnehmende Institution jeweils für ihr Haus erstellen muss.

In der nächsten AG-Sitzung, die Ende Oktober im Stadtarchiv Erkelenz stattfindet, wird das Thema Notfallvorsorge weiterverfolgt.