Trauung von Josef Terboven und Ilse Stahl, 1934. Haus der Essener Stadtgeschichte/Stadtarchiv
Dr. Klaus Wisotzky, Leiter des Hauses der Essener Geschichte/Stadtarchiv
"Der beste Gauleiter den wir haben", notierte Joseph Goebbels voller Anerkennung am 6. Juli 1935 in sein Tagebuch. Gemeint war Josef Terboven (1898-1945), der Gauleiter von Essen. Er war in den Augen Goebbels‘ der Beste, weil er ein überzeugter Nationalsozialist war, der sich bereits 1923 der Partei angeschlossen hatte, weil er dank seines rastlosen Aktivismus' als SA-Führer, Parteiredner und Zeitungsmacher zum Aufstieg der NSDAP im Ruhrgebiet beigetragen hatte, und weil er keine Skrupel kannte bei der Ausübung der Macht, bei der Ausschaltung der politischen Gegner und bei der Verfolgung, Ausplünderung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung.
Daher machte der Gauleiter, der auch über gute Beziehungen zu Hitler und Göring verfügte, weiterhin Karriere. 1935 wurde er Oberpräsident der Rheinprovinz, und 1940 ernannte ihn Hitler zum Reichskommissar von Norwegen. Terboven, der im bürgerlichen Leben als Bankangestellter gescheitert war, gehörte zweifelsohne zur Partei- und Funktionselite des "Dritten Reiches" und war einer der einflussreichsten Nationalsozialisten im Rheinland.
Eine Veranstaltung in der Reihe "Mittwochs im Archiv"
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Archiv des LVR
Auf der Insel (Zufahrt über Von-Werth-Straße)
50259 Pulheim-Brauweiler
Eintritt frei