Eröffnungsvortrag des Rheinischen Archivtages 2016 im Kreishaus Siegburg. Foto: Dominik Schmitz, LVR-ZMB
Mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte der diesjährige Rheinische Archivtag. 2016 feierte er sein Jubiläum: Seit 50 Jahren organisiert die Archivberatung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) jährlich an wechselnden Orten und in Kooperation mit den jeweiligen Archiven vor Ort die Fachveranstaltung für Archivarinnen und Archivare im Rheinland und bietet ein Forum des Austausches. In diesem Jahr war der Kongress beim Rhein-Sieg-Kreis zu Gast.
Verwaltung – Kultur – Wissenschaft: Der diesjährige Rheinische Archivtag befasste sich mit den verschiedenen Facetten der Archive. Wer sich mit Archiven und ihren unterschiedlichen Ausrichtungen beschäftigt, wird schnell bemerken, dass die Zuordnung nicht immer ganz leicht fällt. Sind sie nun ausschließlich integraler Bestandteil der öffentlichen Verwaltungen und nehmen Querschnittaufgaben wahr? Verstehen sie sich als Kulturbetriebe oder als Einrichtungen, die der Forschung und Wissenschaft dienen? Alle Forderungen zugleich bedienen zu wollen, grenzt vielfach an einen Spagat.
Und dennoch forderte Dr. Arie Nabrings, Leiter des LVR-AFZ, in seinem einführenden Vortrag über die Kommunalarchive: „Die Trennung von historischem und Verwaltungsarchiv muss überwunden werden hin zu einem neuen Selbstverständnis, das die basalen Leistungen des Sammelns und Ordnens für die Gegenwart in der Verwaltung wieder fruchtbar macht.“
Nahezu 20 Referierende befassten sich an zwei Tagen mit dem Thema und beleuchteten es von allen Seiten und aus verschiedenen Blickwinkeln. Archive unterschiedlicher Sparten waren mit von der Partie. Unter ihnen auch das Archiv des Rhein-Sieg-Kreises, dessen Leiterin, Dr. Claudia Arndt, der Frage nachging, ob die verwaltungsmäßige Zuordnung Einfluss auf die Arbeit eines Kreisarchivs hat.
Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dr. Marcus Friedrich, der die Geschichte der Archive aus kulturhistorischer Perspektive schilderte und die wichtigsten Entwicklungsstadien der abendländischen Archivgeschichte präsentierte.
Wie schon in den vergangenen Jahren konnte die Fachveranstaltung auch diesmal wieder über das Blog im Internet verfolgt werden und ist dort auch weiterhin nachzulesen.