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Die Fassade eines Gebäudes ist abgebildet.

Archive
im Rheinland

Neues interkommunales Stadtarchiv Wipperfürth / Hückeswagen eröffnet

Der neue Standort liegt in der Michaelstraße in der Neye-Siedlung

Am 31. Mai 2016 wurde das neue gemeinsame Stadtarchiv der Hansestadt Wipperfürth und der Schlossstadt Hückeswagen feierlich eröffnet. Bürgermeister Michael von Rekowski (Wipperfürth) Bürgermeister Dietmar Persian (Hückeswagen) und Dr. Michael Habersack, LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ), begrüßten in ihren Ansprachen die Zusammenarbeit und die Wahl des neuen Standortes in der ehemaligen Alice-Salomon-Schule in Wipperfürth-Neye, nahe der Stadtgrenze zu Hückeswagen.

Bürgermeister von Rekowski erinnerte daran, dass mit dem Umbau der nicht mehr benötigten Förderschule eine lange Suche ihren glücklichen Abschluss gefunden habe. Stets begleitet vom LVR-AFZ seien verschiedene Standorte in Erwägung gezogen worden, bis der richtige gefunden war. Mit dem gemeinsamen Einzug werde die schon in verschiedenen Bereichen bestehende Kooperation der beiden Nachbarstädte ausgebaut, zwischen denen bis Mitte der 1970er-Jahre sogar noch eine Kreisgrenze verlaufen sei.

Auch Bürgermeister Persian stellte das gemeinsame Stadtarchiv in eine Reihe mit den bestehenden Kooperationen der beiden Städte in den Bereichen Bauhof, Gebäudemanagement, Kasse und Vergabe. Er betonte die Sinnhaftigkeit der gemeinsamen pflichtigen Aufgabenerledigung auch mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit und den Bürgerservice.

Die Bedeutsamkeit des Archivs brachte Dr. Michael Habersack den Anwesenden nahe. Das Archiv sei ein Querschnittsdienst der Verwaltung. Hier werde das zu Bewahrende von dem getrennt, was weg kann. Das neue Archiv übernehme aber in zweifacher Hinsicht eine Doppelfunktion; es sei zum einen die Kompetenzstelle in der Schriftgutverwaltung für die beiden Stadtverwaltungen von Hückeswagen und von Wipperfürth, zum anderen sei es aber nicht nur ein nach innen gerichteter Dienst der Verwaltung, sondern auch einer, der den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte zur Verfügung stehe. Mit dem, was es auf Dauer bewahre, sei das Archiv nicht nur das Gedächtnis der Verwaltung, sondern auch der Bürgerinnen und Bürger beider Kommunen. Es sei sowohl ein Ort der historischen Identitätsstiftung als auch der Nachvollziehbarkeit und Transparenz des Verwaltungshandelns, also Kultur- und Verwaltungseinrichtung zugleich.

Alle drei Redner betonten die positive personelle Entwicklung. Zusätzlich zu den vorhandenen Stellenanteilen konnte eine dringend benötige weitere volle Stelle geschaffen werden. Das bisherige Archiv-Team mit Elisabeth Müller (Hückeswagen) und Anja Klett (Wipperfürth) wird ab August 2016 die im Stadtarchiv Bergisch Gladbach ausgebildete Sarah Steffens als Fachangestellte für Medien und Informationsdienste – Fachrichtung Archiv, vergrößern.

Im Anschluss hatten die zahlreichen Eröffnungsgäste Gelegenheit, die neuen Räume des Stadtarchivs gemeinsam mit den drei Archivarinnen der beiden Städte zu besichtigen. Beeindruckt zeigten sich Besucherinnen und Besucher von der professionellen Lagerung in der neuen Fahrregalanlage im abgedunkelten Magazinraum. Die Beschaffung der archivgerechten Einrichtung war im Rahmen der Regionalen Kulturförderung vom LVR bezuschusst worden.

Ein besonderes Highlight bot der leidenschaftliche Stadtfilmer Horst Wagener. Er zeigte Sequenzen aus seinem ein halbes Jahrhundert zurückreichenden Filmarchiv, das für die kommunale und regionale Geschichte ein echter Schatz ist und vor wenigen Monaten vom Stadtarchiv Wipperfürth übernommen werden konnte.

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