Die Teilnehmenden folgen dem Vortrag von C. Kauertz (Foto: H.-W. Langbrandtner)
Zwischen Macht und Ohnmacht: Unter diesem Titel tagten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Angehörige des rheinischen Adels am 8. und 9. Oktober 2017 auf Schloss Wissen. Adelsherrschaft war das Thema – nicht die gut erforschten großen Landesherrschaften, sondern mittlere und kleinere Herrschaftsbezirke, überwiegend aus dem Rhein-Maas-Raum, standen im Mittelpunkt von zehn spannenden Referaten und intensiven Diskussionen.
Das LVR-AFZ ermöglichte dieses zweitägige Kolloquium, das von der Archivberatung mit vorbereitet und in Verbindung mit den Vereinigten Adelsarchiven im Rheinland e. V. durchgeführt wurde.
Der Wissener Schlossherr, Raphaël Freiherr von Loë, dessen Vorfahren selbst über Jahrhunderte eine kleine Herrschaft auf Weezer Gebiet (im damaligen Herzogtum Kleve) innehatten, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu diesem immer noch aktuellen Thema: Damals wie heute gehe es um Teilhabe an politischen Entscheidungen und die Gestaltung politischer Ordnung. Vor 1800 waren gerade auch im Niederrheinischen diese kleineren Herrschaften von großer Bedeutung für Land und Leute. Auch der Weezer Bürgermeister Ulrich Francken freute sich, das Auditorium auf dem Gemeindegebiet willkommen heißen zu können, und gesellte sich selbst zum Auditorium.
Einhelliges Fazit aus dem Kreis der Teilnehmenden: ein für die Erforschung lokaler wie regionaler Geschichte immer noch aktuelles Thema, das sich zu vertiefen lohnt. Dazu soll auch der Tagungsband beitragen, der im Herbst 2018 in der Schriftenreihe der Vereinigten Adelsarchive erscheinen wird.
