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16. September 2021

Kurdische Delegation in der Papierrestaurierungswerkstatt in Brauweiler zu Besuch

Spannender Austausch zwischen Brauweiler und Slemani beim Besuch der kurdischen Kulturerbe-Schützer.

Am Freitag, den 20. August, war in der Papierrestaurierungswerkstatt des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums in Brauweiler eine dreiköpfige Delegation der Nichtregierungsorganisation Revival of Kurd’s Heritage Organisation (RKHO) aus der autonomen Region Kurdistan im Irak zu Gast. Die RKHO wurde durch die Herren Erfan Othman (Präsident), Mohammed M. Rasoul (Programm-Manager) und Koran Abdullah Abdulrahman (Denkmalschutzexperte) vertreten.

Die RKHO möchte an ihrem Sitz in Slemani (Sulaimaniyya) eine Werkstatt für Papierrestaurierung aufbauen. Hierzu konnte sie eine Förderung der Gerda Henkel Stiftung für den Erhalt von 132 historischen Manuskripten gewinnen.

Die RKHO ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für den Erhalt und die Verbreitung der kurdischen Kultur einsetzt. Zu diesem Zweck unterhält sie ein kulturhistorisches Museum in Slemani. Sammlungsschwerpunkte sind Schmuck, Kleider und Waffen sowie Alltagsgegenstände und Manuskripte. Die Manuskripte umfassen sowohl Koranausgaben als auch einige wertvolle Torarollen und Bibeln sowie historische, wissenschaftliche und philosophische Texte. Die Manuskripte der Sammlung sind zwischen 300 und 800 Jahren alt.

Für die Führung durch die Werkstatt hatte sich die Delegation vor allem gewünscht Räumlichkeiten und Geräte sowie Werkzeuge zu besichtigen. Damit soll sich auf die Einrichtung der eigenen Werkstatt vorbereitet werden. In einer ca. anderthalbstündigen Führung durch die Räumlichkeiten konnten alle Geräte und eine Vielzahl von Materialien der Werkstatt vorgestellt werden. Zudem fand ein Austausch über die Quarantänemaßnahmen der Werkstätten statt. Geleitet wurde der Rundgang von Frederik Tiesmeyer, Markus Vieten (Restauratoren) und Lea Michalk (Jahrespraktikantin). Im Gespräch bot sich die Möglichkeit für einen interessanten Erfahrungsaustausch. Dabei konnten die sprachlichen Barrieren erfolgreich überwunden werden.

(Verfasst von Lea Michalk)