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25. Mai 2022

55. Rheinischer Archivtag fand in Erkelenz statt

Katastrophen und Krisenmanagement im Archiv | Zahlreiche Fachleute berichteten über ihre Erfahrungen | Forum des Austauschs

Was hat uns die Hochwasser-Katastrophe des vergangenen Sommers gelehrt? Welche Schlüsse haben die Archive daraus gezogen? Ist es möglich, sich vor solchen Katastrophen zu schützen oder zumindest darauf vorzubereiten?
Diesen und zahlreichen anderen Fragen rund um das Thema „Katastrophen- und Krisenmanagement“ widmete sich der Rheinische Archivtag, der wie jedes Jahr vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) veranstaltet wurde und diesmal in Kooperation mit dem Stadtarchiv Erkelenz stattfand. Am 24. und 25. Mai 2022 trafen sich rund 160 Expert*innen aus den rheinischen Archiven und darüber hinaus in der Stadthalle in Erkelenz und befassten sich mit den aktuellen globalen Herausforderungen und ihren Auswirkungen auf die Archivarbeit und den Kulturgutschutz.

Nach der Begrüßung durch den Leiter des LVR-AFZ, Dr. Mark Steinert, und den Bürgermeister der Stadt Erkelenz, Stephan Muckel, sprach die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Isabel Pfeiffer-Poensgen, ein einführendes Grußwort. In ihrem anschließenden Eröffnungsvortrag befasste sich Dr. Corinna Franz, seit Februar 2022 LVR-Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege, mit den Herausforderungen, die Naturkatastrophen und Klimawandel für die Archive mit sich bringen.

Der Schwerpunkt der Tagung lag angesichts der zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels in extremen Wetterereignissen, wie der Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021, auf der Notfallprävention, die es als Daueraufgabe in den Gedächtniseinrichtungen zu verankern und mit den erforderlichen Ressourcen auszustatten gilt. Hiermit eng verbunden sind Möglichkeiten, archivische Aufgaben und Tätigkeiten nachhaltig zu gestalten. Deshalb wurden sowohl Potentiale beim Bau und Betrieb von Archiven als auch beim Aufbau kooperativer Strukturen in der Notfallprävention sowie die Rückbesinnung auf bewährte Sicherungstechniken für Archivgut thematisiert. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Archive und die Überlieferungsbildung wurden angesprochen.

Aus aktuellem Anlass war zu Beginn der Tagung Anna Furman vom Babyn Yar Holocaust Memorial Center virtuell aus der Ukraine zugeschaltet. Sie brachte das Thema des Kulturgutschutzes bei bewaffneten Konflikten in den Blick und schilderte am Beispiel ihrer noch im Aufbau befindlichen Institution die aktuelle Situation vor Ort.


Ausführliche Berichte über die jeweiligen Beiträge finden Sie im Archivblog: