Vortragsreihe im Sommer 2022, Foto: LVR-AFZ
Die im den letzten beiden Jahren erfolgreich durchgeführte Online-Vortragsreihe „SUMMER LECTURES zur digitalen Langzeitarchivierung“ wird in diesem Jahr mit neuen Themen fortgesetzt. An vier Terminen im August und September präsentieren Expert*innen aktuelle Fragestellungen und praktische Einblicke in das große Themenfeld der digitalen Langzeitarchivierung und damit verbundener Aspekte.
Es wird ein Entgelt erhoben. Zur Anmeldung geht es hier.
Digitalisierungsprojekte planen
Referentin: Dr. Sarah Rudolf (LVR-AFZ)
Aufgrund der großen Nachfrage im vergangenen Jahr wird das Thema der Planung und Vorbereitung von Digitalisierungsprojekten noch einmal aufgegriffen. Ziel des Vortrags ist es, die Teilnehmenden mittels zentraler Eckpunkte in der Vorbereitung, Planung, Durchführung und Abnahme bzw. Fertigstellung eines Digitalisierungsprojekts für die zukünftigen Herausforderungen in den Archiven vorzubereiten. Die Eckpunkte sollen einen ersten Orientierungs- bzw. Handlungsleitfaden darstellen, der als Folie für die Planung jedes noch so unterschiedlichen Digitalisierungsprojekts dienen kann: ob nun für Negative, Dias, Fotoabzüge, Urkunden, Amtsbücher, Akten in Stehordnern und fadengeheftet, oder für stark durchmischte Bestände, wie sie nicht nur in Verwaltungen,
sondern auch in Vor- und Nachlässen vorzufinden sind. Auch Fragen der OCR-Texterkennung (bzw. HTR) sollen in aller Kürze angerissen werden.
Zielgruppe:
• Mitarbeitende in Archiven und anderen Gedächtniseinrichtungen, die aktuell an Digitalisierungsprojekten arbeiten oder diese planen oder ihre Kenntnisse im Bereich der Digitalisierung erweitern möchten
• Mitarbeitende in IT- und Organisationsabteilungen
Personal Digital Archiving – ein Thema für Archive?
Referenten: Martin Iordanidis (Hochschulbibliothekszentrum des Landes NRW (hbz)), Prof. Dr. Achim Oßwald (TH Köln, Institut für Informationswissenschaft)
Das Konzept des Personal Digital Archiving, kurz PDA, stellt die Sicherung digitaler privater Daten in den Mittelpunkt. 2020 hat die gleichnamige nestor-AG die Webseite https://meindigitalesarchiv.de frei geschaltet, die das Thema einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen und Hinweise zum Umgang mit der persönlichen digitalen Überlieferung geben möchte. Obwohl der Begriff "Archiving" vorkommt, kann der Eindruck gewonnen werden, dass sich nicht-staatliche Archive, anders als
Bibliotheken, bisher wenig mit diesem Ansatz befassen. Dabei können Kenntnisse über die Strukturierung privater digitaler Daten dazu beitragen, zukünftige Übernahmen digitaler Nach- oder Vorlässe zu erleichtern - seien es die "digitalen Handakten" der Bürgermeisterin oder die private Korrespondenz des ortsansässigen bekannten Künstlers.
Der Vortrag bietet einen Einstieg in das Thema Personal Digital Archiving, stellt die Arbeit der nestor-AG vor und möchte den Mehrwert des Konzeptes - auch für Archive - diskutieren.
Zielgruppe:
• Mitarbeitende in Archiven und anderen Gedächtniseinrichtungen, die das Konzept und die Anwendungsbereiche des "Personal Digital Archiving" kennenlernen möchten oder bereits über Erfahrungen mit der Übernahme digitaler Sammlungen sowie digitaler Vor- und Nachlässe verfügen
• Mitarbeitende in IT- und Organisationsabteilungen
Webseitenarchivierung in der Praxis
Referent: Johannes Schuck (Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg)
Im November 2021 hat das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg unter https://webseitenarchiv.stadtarchiv-digital.de/ ihr digitales Webseitenarchiv freigeschaltet. Dort sind ausgewählte Internetauftritte und einige Social-Media-Kanäle der Stadt Aschaffenburg in Echtzeit abrufbar. Projektleiter Johannes Schuck stellt das Projekt vor und berichtet von den ersten Erfahrungen sowohl hinter den Kulissen als
auch mit den Nutzer*innen. Dabei wird er ebenso auf die technische Umsetzung als auch auf die Konzeption und die langfristige Planung eingehen.
Zielgruppe:
• Mitarbeitende in Archiven und anderen Gedächtniseinrichtungen, die bereits über erste Erfahrungen mit digitaler Langzeitarchivierung verfügen oder gerade am Anfang eines elektronischen Archivierungsprozesses stehen
• Mitarbeitende in IT- und Organisationsabteilungen
Das Digitalisierungskonzept des Stadtarchivs Oberhausen
Referentin: Michaela Schmitz-Oetjen (Stadtarchiv Oberhausen)
Bereits 1999 veranstaltete das LVR-AFZ einen Rheinischen Archivtag unter dem Motto "Archivische Informationssicherung im digitalen Zeitalter". Die Themen Digitalisierung und digitale Archivierung werden also schon seit ca. einem Vierteljahrhundert
in der Archiv-Community diskutiert, in einigen Archiven aber auch seit mehreren Jahren praktisch umgesetzt. Grundsätzlich stehen die Archive nicht vor der Entscheidung ob sie die digitale Transformation vollziehen oder nicht, sie können sie aber individuell gestalten und an ihre Voraussetzungen anpassen.
Das Stadtarchiv Oberhausen hat entschieden sich im Rahmen der Möglichkeiten aktiv in den Prozess einzubringen und ein Digitalisierungskonzept entworfen. Die Referentin Michaela Schmitz-Oetjen stellt die Ausgangslage des Archivs und das Konzept vor. Sie berichtet, welche Schritte bereits umgesetzt werden konnten und an welchen Stellen vielleicht nachgebessert werden muss.
Zielgruppe:
• Mitarbeitende in Archiven und anderen Gedächtniseinrichtungen, die bereits über erste Erfahrungen mit digitaler Langzeitarchivierung verfügen oder gerade am Anfang eines elektronischen Archivierungsprozesses stehen
• Mitarbeitende in IT- und Organisationsabteilungen