Studierende im Lesesaal des Archivs des LVR, Foto: LVR-AFZ
Möglichkeiten und Grenzen des Historischen Schreibens für Schüler*innen im Archiv – so der Leitgedanke von Vera Tautorat, Dozentin der Universität zu Köln, als sie mit ihrem Einführungsseminar nach Brauweiler kommt, um die Gedenkstätte und das Archiv des LVR zu besuchen. Denn – so weiß Vera Tautorat noch aus ihrer Tätigkeit als Lehrerin an der Schule – wissenschaftliches Schreiben stellt für Schüler*innen eine große Herausforderung dar; der kreativ-poetische Zugang hingegen ist für sie wesentlich leichter und ermöglicht es ihnen auch, sich der Geschichte auf eine andere, sehr viel subjektivere Art und Weise anzunähern.
Zunächst führt der Weg die angehenden Lehrer*innen in die Gedenkstätte Brauweiler des LVR, wo sie Einblicke in die dortige Neukonzeption erhalten, die bis zum Jubiläumsjahr 2024 fertiggestellt sein wird. Markus Thulin, Gedenkstättenpädagoge des LVR-Kulturzentrums, erläutert die Bedeutung und Funktion von Gedenkstätten in der Geschichtskultur und stellt klar, woher das heutige „Wissen“ über „Was dort einmal war“ überhaupt stammt. Spätestens an dieser Stelle wird die enge Verbindung zum Archiv, welches die maßgeblichen schriftlichen Quellen hierzu dauerhaft sichert, offensichtlich.
Im Archiv des LVR selbst – die zweite Station an diesem Tag – bekommen die Studierenden durch Ariane Jäger, Archivarin und Germanistin, einen kurzen Einblick in die Aufgaben und Tätigkeiten im Archiv. Des Weiteren beschäftigen sie sich mit der Frage nach den Unterschieden zwischen wissenschaftlichem und kreativ-poetischem Schreiben. Die Auseinandersetzung mit einer echten historischen Quelle bietet dann die Gelegenheit für sehr viel kreativen Spielraum, und die Anwesenden können selbst versuchen, einen anderen als den gewohnt rein wissenschaftlichen Zugang zu der ihnen vorliegenden Quelle zu finden.
Das Fazit der insgesamt zehn Studierenden an diesem Mittag: „Es war lehrreich, spannend und wird definitiv mitgenommen!“