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25. März 2024

Erschließungsoffensive im Archiv der Anna Polke-Stiftung

Der LVR fördert den Archivaufbau der Kölner Stiftung

Erschließung zählt zu den Kernaufgaben von Archiven und kommt doch im archivischen Alltag häufig zu kurz. Da im Grunde aber nur erschlossene Archivbestände recherchierbar und damit nutzbar sind, liegen Erschließungsprojekte im besonderen Förderinteresse des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ).

Das 2023 vom LVR-AFZ geförderte Erschließungsprojekt der Anna Polke-Stiftung in Köln, die sich mit dem Werk des 2010 verstorbenen Künstlers Sigmar Polke auseinandersetzt, zeigt, wie wichtig Beratung und Förderung vor allem beim Archivaufbau sind. In diesem Falle ging die Erschließung Hand in Hand mit der Einrichtung eines Magazinraumes und der Umsetzung bestandserhalterischer Maßnahmen. Sophia Stang, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leiterin der 2018 gegründeten Stiftung, beschreibt das Ziel ihrer Institution: „Der Aufbau des Stiftungsarchivs und die sachgerechte Verwahrung der sensiblen Archivmaterialien, zu denen unter anderem Fotografien und Schriftgut des Künstlers gehören, war seit der Gründung ein zentrales Ziel der Stiftung. Ergänzt wird dieser Bestand durch Schenkungen aus Vor- und Nachlässen von Zeitgenoss*innen, die ein ebenso heterogener Charakter auszeichnet.“ Anna Polke, die Tochter des Künstlers, habe über Jahrzehnte Handschriften und Notizen ihres Vaters, Fotografien, Korrespondenzen, Dokumente, Objekte, Drucksachen (Flyer, Plakate, Einladungen) und Publikationen gesammelt und in das Archiv überführt.

Um den Archivaufbau zügig voranzubringen, stellte die Anna Polke-Stiftung über die LVR-Förderung 2023 eine Projektkraft an, die das Team bei den Erschließungsarbeiten unterstützte. Zudem wurde die Anschaffung eines Planschrankes zur schonenden Lagerung großformatiger Archivalien gefördert.

Thea Fiegenbaum, Referentin des LVR-AFZ, sieht in der frühzeitig erfolgten Beratung eine besondere Chance: „Bei der Anna Polke-Stiftung hat das Team unsere Empfehlungen von Beginn an angenommen und die gemeinsam besprochenen Maßnahmen direkt umgesetzt. Es ist für mich auch Teil der Nachhaltigkeit im Archiv, wenn wir vor Ort archivfachliches Wissen vermitteln können.“ Nach Abschluss des Projekts schließt Stang mit folgendem Fazit: „Durch die angeschafften Materialien, die zusätzliche Personalstelle und die begleitende fachliche Expertise und Beratung durch den LVR konnten innerhalb von drei Monaten die Archivbestände erfasst und mehr als die Hälfte archivgerecht gelagert und erschlossen werden. Prioritär behandelt wurden dabei insbesondere sensible Materialien, die jetzt in Gänze gesichert sind.“ Im Jahr 2024 soll der angestoßene Erschließungsprozess abgeschlossen werden.

Das Beispiel des Stiftungsarchivs zeigt, dass die Archivförderung und Beratung durch das LVR-AFZ zum wiederholten Male eine Grundlage für die Ersteinrichtung und fachgerechte Betreuung von Archiven ist. Jährlich haben nichtstaatliche Archive und andere kulturgutbewahrende Einrichtungen im Rheinland die Möglichkeit, fachspezifische Projekte fördern und sich hierzu im Vorfeld beraten zu lassen. Weitere Hinweise zur LVR-Archivförderung finden sich auf der Homepage des LVR-AFZ. https://afz.lvr.de/de/archivberatung/foerderung/archivfoerderung/archivfoerderung_1.html

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