Virtueller Austausch beim 2. Tag der Archivberatung, Foto: Jana F. Schulz
Am 10. November 2025 fand der 2. Tag der Archivberatung unter dem Motto „Vernetzung und Austausch“ statt – erstmals vollständig virtuell. 24 Archivar*innen, Fachberater*innen und Interessierte aus Hessen, Nordrhein-Westfalen (LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, LWL – Archivamt für Westfalen), Rheinland-Pfalz (Landeshauptarchiv Koblenz, Landesarchiv Speyer) und Thüringen (Landesarchiv Thüringen, Archivberatungsstelle) nahmen an dem digitalen Format teil, das vom Hessischen Landesarchiv – Archivberatung Hessen organisiert wurde.
Nach einer kurzen Begrüßung startete die Veranstaltung mit einer lebendigen Vorstellungsrunde, die bereits erste Kontakte zwischen Teilnehmenden ermöglichte. Im weiteren Verlauf standen drei Fachimpulse mit anschließender Diskussion auf dem Programm.
Der erste Beitrag von Julia Schneider (Hessisches Landesarchiv – Archivberatung Hessen) widmete sich dem Thema Archivverbundlösungen und beleuchtete erfolgreiche Kooperationsmodelle zwischen Kommunen und Institutionen. Solche Modelle bieten insbesondere kleineren Kommunen mit geringen finanziellen Möglichkeiten, die sonst kein Archiv unterhalten können, eine Lösung. Daran anschließend ging es in einem praxisnahen Vortrag, ebenfalls von Julia Schneider, um die Ersteinrichtung von Archiven – von der Raumplanung bis zur digitalen Erfassung, aber auch Personalaufstellung. Denn es hat bei weitem nicht jede Kommune ein eigenes Archiv. Hier war ein standardisiertes Vorgehen unter Berücksichtigung individueller örtlicher Gegebenheiten Ziel des Austauschs.
Am Nachmittag folgte ein Gastbeitrag von Dr. Gregor Patt (LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum) zum Thema Aus- und Weiterbildung sowie „Train the Trainer“-Konzepte, der bei den Teilnehmenden auf großes Interesse stieß. Der Konsens: Fortlaufende Weiterbildung – z. B. im Fach- und IT-Bereich – ist die Grundlage für kompetente und nachhaltige Archivberatung.
In der abschließenden Diskussionsrunde lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Vernetzung“. Der offene Austausch zeigte, dass Archivberatung, wie sie im Rahmen der landschaftlichen Kulturpflege in Nordrhein-Westfalen von den Landschaftsverbänden geleistet wird, mustergültig und unverzichtbar ist. Vieles was in NRW selbstverständlich erscheint, wird in anderen Bundesländern derzeit aufgebaut. Die Arbeit der Landschaftsverbände wird als vorbildhaft und richtungsweisend angesehen. Sie dient als Modell und Orientierung.
Zum Abschluss gaben die Veranstalter*innen einen Ausblick auf künftige Beratungs- und Vernetzungsangebote. Der Tenor des Tages: Das Format hat sich bewährt und wird fortgesetzt. Der Austausch zwischen den Beratungsstellen bleibt ein entscheidender Motor für Innovation und Qualität in der archivischen Arbeit.