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01. August 2019

Eine Notfallübung für die Krefelder Notfallkette

Das LVR-AFZ führte am 10. Juli 2019 einen Notfallworkshop für die Krefelder Notfallkette durch. Unter der Leitung des Stadtarchivs Krefeld haben sich Krefelder Firmen-, Gemeinde- und Heimatarchive sowie das Museum Burg Linn und die Mediothek zusammengeschlossen, um sich in Notfallsituationen gegenseitig zu unterstützen.

Wassereinbrüche im Archiv können große Schäden an historischen Beständen verursachen. Verblockungen, ausgeblutete Farben und Tinten, Deformierungen und Schimmel sind nur einige der vielfältigen Schadensbilder. Umso wichtiger ist es, im Schadensfall schnell zu handeln.

Anna Katharina Fahrenkamp und Markus Vieten aus der Werkstatt für Papierrestaurierung des LVR-AFZ gestalteten den Workshoptag mit 15 Teilnehmenden. In den Räumlichkeiten des Stadtarchivs Krefeld wurde am Vormittag zunächst eine theoretische Einführung gegeben, Schadensszenarien und Schadensbilder vorgestellt sowie die LVR-Notfallboxen, Dokumentationsvorlagen, Bergungslisten und Notfallpläne besprochen. Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden ihre erworbenen Kenntnisse in die Praxis umsetzen. Durchnässte Dummies (Akten, Pläne, Hefte, Fotos, Bücher und Karten) mussten sachgerecht geborgen und den jeweiligen Prozessen zugeteilt werden. Zunächst legten die Teilnehmer*innen ihre Persönliche Schutzausrüstung an, dann wurden die Erstversorgungsstation, die Verpackungsstation als Vorbereitung für das Einfrieren und die Vakuumgefriertrocknung und die Lufttrocknungsstation aufgebaut. Es folgten die Dokumentation, die Bergung verschiedener Material- und Objektgruppen und die Bearbeitung der Archivalien an den drei Stationen nach festgelegten Handlungsschemata, so dass auch im Notfall immer die größtmögliche Ordnung bewahrt werden kann. Gerade der Praxisteil machte deutlich, welche Schwierigkeiten bei der Bergung und dem Handling durchnässter Bestände entstehen können. Durch die selbstständige Durchführung aller Bearbeitungsschritte entsteht Handlungskompetenz, so dass die Teilnehmer*innen für den Ernstfall, der hoffentlich nie eintreten wird, gewappnet sind.

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