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14. Juli 2020

Online-Seminar mit Geschichtsstudierenden der Universität zu Köln

Ein digitales Seminar aus dem Archiv des LVR

Normalerweise sitzt Ariane Jäger (ALVR) nicht wie an diesem Tag allein im Lesesaal, wenn sie Studierenden und künftig Lehrenden das ALVR, seine besondere Überlieferung und das schulpädagogische Programm näherbringt. Nein, normalerweise ist der Lesesaal gerade dann bis auf den letzten Platz belegt, besteht ein Kurs der Universität zu Köln doch in der Regel aus 25 bis 30 Studierenden. Aber in Corona-Zeiten ist ja bekanntlich alles anders!

So denn auch am 25. Juni 2020, als es gegen 11 Uhr von Vera Tautorat, Dozentin im Fachbereich Geschichtspädagogik, lautet „Lassen wir sie rein, sie warten schon ganz ungeduldig!“ Im Lesesaal selbst ist es währenddessen andächtig ruhig, durch die Jalousien dringt kaum Sonnenlicht und nur ab und an fliegt eine Taube am Fenster vorbei. Dann öffnen sich nacheinander 15 kleine Bildschirme, teils etwas unklar und dunkel, aber dennoch gut erkennbar und connected. Nach einer kurzen Einführung durch Vera Tautorat kann es losgehen. Ariane Jäger erläutert den Studierenden Sinn und Zweck eines Archivs, präsentiert ihnen einige ihrer Lieblingsarchivalien und stellt die Medienpakete vor, mit denen Schüler*innen das Thema NS-„Euthanasie“ vermittelt werden kann. Es folgt eine Reihe an Fragen zu Berufsweg, Langzeitarchivierung und Bewertungsmethoden, die von Ariane Jäger nacheinander beantwortet werden. Gegen 11:40 Uhr wird es allerdings knapp mit der Zeit und Vera Tautorat muss die interessierte Fragerunde abbrechen, denn es wartet in einer anderen Konferenz bereits die zweite Gruppe von Studierenden. Die Verbindung bricht ab. Neuer Raum, neue Studierende, und wieder connected. Auch die zweite Runde, an der knapp 13 Studierende teilnehmen, muss durch Frau Tautorat gegen 12:30 Uhr beendet werden. Und dabei hätte es noch so viel mehr an Fragen gegeben. Dennoch ist man sich einig „Das hat heute sehr gut geklappt und kann wiederholt werden!“ Als Alternative ja, jedoch nicht auf Dauer.

Als Ariane Jäger den Laptop ausschaltet, ist es im Lesesaal noch immer ruhig und leer. In der Vor-Corona-Zeit wäre das jetzt anders gewesen. Man wäre noch ins Magazin gegangen, hätte echte Archivalien aus nächster Nähe betrachtet, begutachtet, berührt und am Schluss eine Weile zusammengesessen, um auch wirklich noch die letzte Frage auszuräumen. Es bleibt zu hoffen, dass man sich in der Nach-Corona-Zeit wieder IRL (=In Real Life) begegnen kann.