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Die Fassade eines Gebäudes ist abgebildet.

Archive
im Rheinland

Entsäuerung

Im Vorfeld zu einem Antrag auf Entsäuerungsmaßnahmen raten wir Ihnen dringend zu einem Beratungstermin mit den restauratorischen Fachkräften der Landesinitiative Substanzerhalt. Vor Ort werden die entsprechenden Bestände gesichtet und das passende Entsäuerungsverfahren ermittelt. Der Umfang des Bestandes und ggf. das durchschnittliche Gewicht pro Aktenkarton werden aufgenommen, um bereits eine grobe Kostenkalkulation zu ermöglichen. Außerdem werden die individuellen Behandlungskriterien mit Ihnen besprochen
Generell kommen für eine Entsäuerung nicht alle papierbasierten Archivalien in Frage. Papiere vor ca. 1840 und nach ca. 1970 wurden in aller Regel nicht aus holzschliffhaltigen Materialien hergestellt und unterliegen daher keinem säurebedingten Abbau. Darüber hinaus müssen einige Spezialpapiere von der Maßnahme ausgenommen werden, um Schädigungen zu vermeiden. Eine besondere Stellung nehmen Zeitungsbände ein. Diese sind für eine Entsäuerung nur förderfähig, wenn der spezifische Bestand einen unikalen Charakter aufweist.

Eine weitere wichtige Voraussetzung für eine geplante Entsäuerungsmaßnahme ist ein niedriger Verschmutzungsgrad der Archivalien. Sollte der gesichtete Bestand ein gewisses Maß an Verschmutzung überschreiten, wird daher zunächst eine Reinigungsmaßnahme nötig. Diese kann unter Umständen ebenfalls gefördert werden.

Was passiert mit den Akten?

Nach der erfolgreichen Antragsstellung werden die Archivalien von Mitarbeitenden des Projekts abgeholt und auf die Maßnahme vorbereitet. Ungeeignete Akten – aufgrund ihres Alters, der Kontamination durch Schimmelpilz oder Ausschlusskriterien, die Sie in den Behandlungskriterien festgehalten haben – verbleiben für die Dauer der Behandlung in der LISE.

Die Nachbereitung findet jeweils wieder in der LISE statt. Dazu gehört auch die Qualitätssicherung durch Prüfung des pH-Wertes. Im Zuge der Nachbereitung ist es außerdem in Einzelfällen möglich, die Akten direkt in neue Mappen/Kartons zu verpacken. Diese können ebenfalls gefördert und direkt an die LISE geliefert werden.
Das Aufheften von Akten, die für die Einzelblattentsäuerung vereinzelt wurden, kann leider nicht mehr angeboten werden. Gern verpacken die Mitarbeitenden des Projekts die foliierten Akten in Jurismappen.