Neben diversen Pressebeiträgen häufen sich die Berichte von besorgten und betroffenen Archiven, weil immer öfter dunkel pigmentierte Tiere zwischen Akten gesichtet werden. Diese sehen dem bekannten Silberfischchen zwar ähnlich, sind jedoch mit sehr viel weniger Luftfeuchtigkeit zufrieden und richten innerhalb kürzester Zeit großen Schaden an Schriftgut an. Die kleinen Generalisten (Allesfresser), verwerten mit Vorliebe Papier und Stärke. Papierfischchen (lat. Ctenolepisma longicaudata) mögen es idealerweise trocken, warm und dunkel, somit bieten Archivmagazine und Museumsdepots die optimalen Lebensbedingungen.
Für eine sichere Identifizierung sollte ein Experte zu Rate gezogen werden, der die Tiere unter dem Mikroskop untersucht und sich idealerweise ebenfalls ein Bild vor Ort machen sollte.
Grundsätzlich ist für Archive die Umsetzung umfassender IPM-Maßnahmen (Integrated Pest Management), unabhängig von einem Befallsverdacht, dringend notwendig. Diese beinhalten unter anderem regelmäßige Hygienemaßnahmen in den Magazinen sowie das Aufstellen von Insektenfallen und deren regelmäßige Kontrolle. Neben Papierfischchen-Fallen kann doppelseitiges Klebeband an unterschiedlichen Orten angebracht werden:
Die Nutzung von Interimskartonage (Verpackungs- oder Transportmaterialien insbesondere Archivboxen/ Umzugskartons) fördert die ungewollte Querkontamination. Daher ist von einer Verwendung solcher Behältnisse dringend abzuraten.
Ein „Steckbrief“ des Papierfischchens hilft bei der Identifizierung und fasst die wichtigsten Informationen zusammen: